Wir tauchen ein in die Welt von Igor Strawinsky, der während der Belle Epoque in Paris über Nacht als Ballettkomponist berühmt wurde.
Petruschka erzählt die Geschichte eines Gauklers, dessen Marionetten durch eine magische Melodie zum Leben erweckt werden - mit schicksalshaften Folgen: Petruschka verliebt sich in eine Ballerina, die ihn jedoch zurück weist. Inmitten des bunten Jahrmarktstreibens entspinnt sich ein unheilvolles Beziehungsdrama. „Bei dieser Arbeit hatte ich die hartnäckige Vorstellung einer Gliederpuppe, die plötzlich Leben gewinnt”, erzählt Strawinsky über die Entstehung des Balletts „Petruschka” ein Jahr später.
Ebenfalls in Paris: Nach der Uraufführung des Boléro 1928 ging eine Zuschauerin auf Maurice Ravel zu und sagte ihm geradewegs, er sei verrückt. Der Komponist lächelte und erwiderte, sie habe das Stück also verstanden. Dabei ist Boléro alles andere als ein wirres Werk. Das Stück stellt mit seiner Präzision in Dynamik und Ausdruck stets aufs Neue eine Herausforderung an die Choreografie und gehört zum Kunstfertigsten, was die Orchestermusik des Impressionismus hervorgebracht hat.
Beide Themen bieten Andris Plucis die Möglichkeit für die Gestaltung seiner tänzerischen Vision, die im Einklang mit der Musik stets auch die Verbindung zur Gegenwart sucht.
Mit der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach
Einführung jeweils 45 Minuten vor der Vorstellung im 1. Rangfoyer
Pressestimmen:
Michael Helbing, Thüringer Allgemeine 11.11.2019:
„So gelingt eine erstaunlich zwingende Choreografie, geboren aus dem ambivalenten Geist der Moderne…“
„…eine kraftvoll melancholische Gruppenchoreografie mit lauter Soli.“
„...ein so interessanter wie berührender Abend, zutiefst menschlich und zu Recht bejubelt. Markus Huber und die Thüringen Philharmonie begleiten ihn nicht nur souverän; sie sorgen dafür, dass er als Ballett und Konzert zugleich funktioniert.“
Blanka Weber, Radio MDR Kultur 21.10.2019:
„Zwei sehr unterschiedliche Stücke mit großartiger tänzerischer Leistung…und großartigem Lichtdesign“
Peter Lauterbach, Freies Wort 21.10.2019:
„Das Ballett-Ensemble tanzt zum sich stetig steigernden mechanischen Takt der Musik eine so kräftezehrende wie an Bildern starke Choreografie.“