2021 jähren sich die Ermordungen von Abdurrahim Özüdoğru, Habil Kılıç und Süleyman Taşköprü zum 20. Mal. Diese Jahrestage finden in einer Zeit statt, in der sich der Hass in Parlamenten wie auf der Straße wieder Bahn bricht. Die Mordserie des selbsterklärten „NSU“ nach dem Öffentlichwerden im Jahr 2011, wurde in Teilen der Gesellschaft als einzigartiges Phänomen rechter Gewalt wahrgenommen. Auch zehn Jahre später sind die Hintergründe des NSU-Komplexes nach wie vor unklar: Die Fragen nach den Verstrickungen behördlicher Organe, nach Mitwisserund Mittäterschaft von staatlichen Strukturen sind – trotz des langjährigen NSU-Prozesses – nicht befriedigend beantwortet.
Zahlreiche Stadt und Staatstheater sowie weitere Kulturinstitutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen in Chemnitz, Dortmund, Hamburg, Heilbronn, Jena, Kassel, Köln, München, Nürnberg, Plauen, Zwickau, Rostock, Weimar, Rudolstadt und Eisenach haben sich zusammengeschlossen, um im Herbst 2021 ein einzigartiges künstlerisches Projekt auf die Beine zu stellen. Beteiligt sind Städte, die unmittelbar mit den Taten der Drei verbunden sind, in denen es sich versteckt hielt, oder – wie im Falle der Stadt Eisenach – wo zwei Leben des Trios endeten.
Auf Initiative von JenaKultur planen diese „ungewollt Vereinten“ für den Zeitraum vom Do., 21.10.2021 bis zum So., 07.11.2021 ein paralleles und dezentrales Programm. In Eisenach zeigt das Theater Rudolstadt „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz ein Stück, welches den Fragen nach dem Auseinanderdriften in unser Demokratie nachgeht.
Im Landestheater Eisenach und in der Stadt Eisenach wird folgendes Programm stattfinden:
Do., 21.10. bis So., 07.11. Austellung OFFENER PROZESS im Eisenacher Stadtschloss im Marschsaal
Do., 21.10. / Fr., 29.10. / Sa., 30.10. jeweils 19.30 Uhr FUROR eine Produktion des Schauspiels des Theater Rudolstadt im Landestheater Eisenach
Mo., 25.10. bis Fr., 29.10. 10.00 bis 15.00 Uhr Herbstferienwerkstatt BUILDING CITY für Jugendliche ab 12 Jahren im Landestheater Eisenach
So., 07.11. 19.00 Uhr MANIFEST(O) eine Performance der Marc Sinan Company und einem Monolog von Linda Ghandour auf dem Theaterplatz, Eisenach
„Kein Schlussstrich!“ wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Zudem erhält das Projekt bisher Förderungen durch die Bundeszentrale für politische Bildung, die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Innovationsförderung der Stadt Jena, das Kulturreferat der Stadt München, die Staatskanzlei Thüringen, die Initiative „The Power of the Arts“ der Philip Morris GmbH, die Rudolf-Augstein-Stiftung sowie die mitwirkenden Institutionen im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im „Licht ins Dunkel e.V.“.
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