Gastspiel des DNT Weimar
Papa war nicht bei der Stasi! Davon sind die drei Geschwister, Erik, Matti und Britta absolut überzeugt. Trotzdem bleibt die Frage: Wer war Papa eigentlich? 1973: Im thüringischen Gerberstedt beginnt Meinhardts Erzählung über die Familie Werchow. Was in Jahrzehnten an großen und kleinen Ereignissen geschah, spiegelt sich in den Biografien der Protagonist*innen. Da ist Vater Willy, Direktor einer staatlichen Druckerei, der sich in Systemkompromissen verliert und am Ende vor den Trümmern seines Ideengebäudes steht. Da sind seine Kinder: der angepasste Erik, der mit seiner Obrigkeitshörigkeit in Vaters Fußstapfen zu treten meint; der widerborstige Matti, der überzeugt ist, die Wahrheit gepachtet zu haben; und Britta, die sich ins Leben fallen lässt und erstmal beim Zirkus landet. Sie alle erleben den Untergang „ihres” Landes und müssen im neuen, größeren und lange sehr fremden Staatsgefüge, das sich „vereintes Deutschland” nennt, ihren Platz finden.
Der Autor Christian Tschirner wird die Familienchronik der Werchows für das DNT bearbeiten und Hasko Weber bringt die Theaterfassung pünktlich zum 30. Jahrestag des Mauerfalls auf die Bühne.