JUNGES SCHAUSPIEL DES LANDESTHEATERS EISENACH
In Zusammenarbeit mit den Bühnen Halle & dem Staatstheater Meiningen
24. Dezember: Der Märchenwald, wunderschön glitzernd, aber auch bitterkalt. Hilmar, das Eichhörnchen, friert und sieht seine große Chance! Denn Mutter Josefine und Vater Torwald haben eine bunte Patchworkfamilie aus fünf aufgeweckten Geißlein, da wäre doch noch Platz für Nummer Sechs, oder? Schnell wird aus Hilmar ein echter Geißbock und natürlich nimmt die Geschichte nun ihren Lauf. Doch Moment, warum ist der Wolf eigentlich gar nicht so böse und Veganer? Und wann kommt endlich das siebte Geisslein?
In der Fassung von Katharina Brankatschk, Oberspielleiterin am Thalia Theater in Halle, wird aus dem klassischen Märchen eine rasante Komödie für die ganze Familie, in welcher das grimmsche Original gehörig durchgewirbelt wird und sich die gängige Moral - Lass keine Fremden bei dir herein - zu einem großen Appell für Mut, Neugier und Solidarität wandelt.
6+
Sa., 19.11.2022
Katharina Brankatschk, Robert Neumann
Susanne Cholet
Bernhild Bense, Christoph Macha
Alexander Müßig, der im Stück Eichhörnchen Hilmar verkörpert, liegt mit seinem Spiel richtig, fühlt sich beflügelt, ja angespornt, wenn die Kinder lachen. ... Die äußerst amüsant modernisierte Neufassung stammt – ohne dem Grimmschen Märchenklassiker den Charme zu stehlen – aus der Feder von Katharina Brankatschk. Verhindert überträgt die Oberspielleiterin am Thalia Theater Halle die Regie für den erst zweiten Aufführungsort Eisenach ihrem Kollegen Robert Neumann. Aus dem ursprünglichen Märchen lässt sie eine rasante Komödie für die ganze Familie entstehen ... Neben den köstlichen Dialog-Reimen lässt Katharina Brankatschk, zahlreiche bekannte Lieder, wie den vom bösen Wolf interpretierten Jonny-Cash-Klassiker „I Walk the Line“ mit neuen, passenden Liedtexten in den Handlungsstrang einfließen. Bei diesem exquisiten Spiel der Genres erlebt der Zuschauer auch ein Hauch Musicalatmosphäre.
Norman Meißner
09.11.2022
Ist doch ein alter Schinken, werden Sie jetzt denken. Doch die Geschichte wird am Landestheater ganz neu und anders erzählt. ... In diesem Märchen am Landestheater Eisenach ist vieles anders ... Die Fassung von Katharina Brankatschk entspricht mehr der heutigen Zeit, so gibt es eine Patchworkfamilie ... Zum Schluss ein magisches Happy End.
Annika Grunnert
19.11.2022
Wild, fantasievoll und turbulent ... Dann bricht die unbändige Spiellust des Ensembles des Jungen Theater vollends durch, wird das junge Publikum mitgerissen. Alexander Müßig, Linda Ghandour, Ole Riebesell, Lisa Störr, Alexander Beisel, Friederike Fink und Christoph Rabeneck ist anzumerken, wie viel Spaß sie selbst haben, wie sehr sie es genießen, ihre Spielfreude mal so richtig auszuleben. Das überträgt sich aufs junge und ältere Publikum. Viele Anspielungen und Wortwechsel sorgen dafür, dass diese Version des Märchens für alle Generationen Spaß und gute Laune bringt. ... Aber natürlich stehen die Lacher, die leuchtenden Augen der Kinder im Zentrum. Mit viel Musik, Gesang, turbulenten Aktionen geben die Akteure dem Publikum was es mag – bis zum Finale, in dem dann auch die Weihnachtsstimmung vollends aufkommt. Wer nach der Premiere hingeschaut hat, sah viele glücklich und fröhliche junge Theaterbesucherinnen und -besucher das Landestheater verlassen. Weihnachten kann kommen.
Peter Rossbach
21.11.2022
Fünf Adoptivkinder plus ein Eichhörnchen? Papa Ziegenbock verkrümelt sich. Ziegen-Mama geht arbeiten, der Nachwuchs stellt die Bude auf den Kopf – und der böse Wolf nimmt Tabletten: Märchenstunde am Eisenacher Landestheater. ... Da sitzt das Publikum erwartungsvoll in seinen roten Sesseln, das Licht geht aus, die Tür geht auf und Eichhörnchen Hilmar betritt den Märchenwald. Moment, junger Freund! In der Tür geirrt? Nö, hat es nicht. Es ist Geißlein Nummer sechs im Ziegenstall – erst nach Adoption durch die Geißeneltern Josefine und Torwald freilich. ... Und hier haben die Eisenacher in Zusammenarbeit mit den Bühnen Halle ihre Fantasie mal richtig sprühen lassen ... Tolle Idee, ein Märchen, das ja eigentlich ziemlich brutal ist – da werden Ziegen gefressen und Bäuche aufgeschlitzt – zu entstauben. Und wie schön sie das machen ... Patchwork im Märchenwald – vom allerfeinsten. ... Nach einer Stunde ist man sehr gut amüsiert, denn die siebenköpfige Truppe erzählt das Stück der Hallenser Oberspielleiterin Katharina Brankatschk nicht nur flott, sondern auch echt witzig.
Peter Lauterbach
21.11.2022
Dieses Minimusical mit vielen Adaptionen von Weihnachtsliedern nimmt die Kinder vom ersten Augenblick an mit und begeistert durch eine sehr abwechslungsreiche, originelle und rasante Darstellung. Jede Ziege hat ihren Stil zu singen, zu sprechen, zu tanzen und sich zu bewegen. Jede verkörpert einen Typ, jede führt sich individuell eindrucksvoll auf und wenn auch der Spaß und Witz dominiert, sieht man hier keine alberne Comedy. Die ganze Truppe sprüht vor Spielfreude und turnt – je nach Typ – im Überschwang über die Bühne oder vermittelt eine tiefere Ernsthaftigkeit, die auch den Kindern nicht verborgen bleibt. Mit feinem Gespür für die Möglichkeiten, die der alte Stoff bietet, um auf aktuelle Themen einzugehen, sendet dieses Stück viele Botschaften aus: Ganz besonders die, dass niemand, in eine Rolle gedrängt, ein widernatürliches Leben beibehalten muss, er kann sich ändern. Auch zeigt dieser bunt zusammengewürfelte Haufen viel Gemeinschaftsgefühl und Solidarität, keiner wird ausgegrenzt. Die Sorge vieler Bühnen um Nachwuchspublikum brauchen die Thüringer nicht zu fürchten. Mit dem „Jungen Theater“, einem attraktiven Angebot und theateraffinen Schulen wird hier der Grundstein für die Liebe zum Theater gelegt.
Inge Kutsche
07.12.2022