Pressestimmen

Lisa Störr spielt dieses Ein-Personen-Stück "All das Schöne" am Landestheater Eisenach mit viel Dynamik, Witz und inmitten von Musik – oft an einem DJ-Pult. Ein Stück, das die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen aufgreift und ein unbequemes Thema auf die Bühne bringt: Etwa 10.000 Menschen nehmen sich Jahr für Jahr das Leben, oftmals sind Depressionen der Auslöser dafür, auch bei Jugendlichen. ... Linda Ghandour greift zu Musik als Brücke – von Techno bis Jazz mit Nina Simone und Frank Sinatra. Ihre Darstellerin wird zur DJane und interagiert mit dem Publikum. In manchen Sequenzen mutieren einzelne Gäste in die Rolle des Vaters, werden Teil eines Dialoges. ... Ein Stück als Antwort auf tiefe Verzweiflung und die Frage: Was macht uns stark in dieser Zeit und wie sieht der Blick aus auf unsere Gesellschaft?

mdr KULTUR

Blanka Weber

09.04.2022

Kann man eine Theaterstück über ein sensibles, schwieriges Thema unterhaltsam auf die Bühne bringen, ohne in Klamauk, Trivialität abzugleiten, ohne jeglich Tiefe im Umgang mit dem Stoff zu verlieren? Antwort: Man kann, wenn man es kann. Schauspielerin Lisa Störr aus dem Ensemble des Jungen Theater Eisenach beweist im Stück „All das Schöne“, dass sie es kann. Unter der Regie von Linda Ghandour, ebenfalls aus dem Ensemble des Jungen Theaters“ feierte der rund 80-minütige Monolog im Landestheater Premiere – und gefeiert ist das richtige Wort. Das Publikum ließ wissen, dass es ihm sehr gefallen hat. ... Lisa Störr ist in ihrem Element. Sie unterhält, sie tanzt, sie trauert, sie hadert, sie zweifelt, sie lacht, sie singt, sie schreit, hat Angst, tobt über die Bühne, wirft Dinge durch die Gegend, spricht mit Sockenhund „Theo“. Lisa Störr nimmt die Bühne in Beschlag, erkundet gefühlt jeden Zentimeter des Raumes mit dieser Figur, mit der Geschichte. Nicht nur die „Bühne“ ist ihr, sondern auch den Zuschauer nimmt sie in Beschlag, verführt zum Mitmachen, Lachen und Mitfühlen – berührt, bewegt. ... Unterhaltung mit Tiefgang.

Thüringer Allgemeine

Peter Rossbach

10.04.2022

Einen wichtigen Hinweis gibt uns Duncan Macmillan in einer Fußnote: „Das Publikum wird die ganze Zeit beteiligt sein und soll sich entspannt und sicher fühlen.“ Nicht nur hier weist sein Monolog „All das Schöne“ über sich selbst hinaus und auf eine Perspektive im Kinder- und Jugendtheater hin: Beteiligung jenseits der Schrecken im Mitmachtheater. Außerdem: offene Räume, möglichst also keine Guckkästen, im sichtbaren und hörbaren Dialog mit dem Zuschauer, der sich angesprochen fühlen sollte im direkten und übertragenen Sinn. ... So wird dies vorm Eisernen Vorhang sowie im Orchestergraben, in dem einige Zuschauer an Tischen sitzen, eine Aufführung begrenzter Offenheit. Lisa Störr, die uns als DJane im Club empfängt, an Plattenteller und Laptop, hält sich wie an einem Geländer fest; erzählende Passagen wirken arg einstudiert. Sie kann aber auch loslassen, ganz mit dem Augenblick spielen und für ihn: als zarte Komödiantin, deren Lächeln verschiedenste Botschaften sendet; die sich überraschen, begeistern, beschämen, frustrieren lässt, die innere Leere munter überspielt und ihr doch ins Auge blickt.

Thüringer Allgemeine

Michael Helbing

12.05.2022

Obwohl das Stück schwere Themen wie Depression und Selbstmord behandelt, geht es darin genauso um die beglückenden Momente im Leben. ... darüber hinaus habe die Schauspielerin Lisa Störr toll gespielt. Viele der anwesenden Jugendlichen waren aufgefordert, sich an der Aufführung aktiv zu beteiligen, Dinge vorzulesen, die das Leben schön machen oder auch in einzelne Rollen zu schlüpfen.

Ostthüringer Zeitung

14.10.2022