Gerd Heinz

Gerd Heinz wurde 1940 in Aachen geboren. Schon während der Schulzeit am Kaiser-Karls-Gymnasium gründete er eine Theatertruppe (Die Stufe). Nach dem Abitur nahm er sein Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Köln; parallel absolvierte er die Ausbildung zum Schauspieler und Regisseur an der Schule des Theaters Der Keller und übernahm erste Rollen in Fernsehen und Theater. Ab 1962 wirkte er in Doppelfunktion als Regisseur und Schauspieler und kam über die Theater Aachen, Kiel, Essen, Schauspielhaus Hamburg, Schauspielhaus Bochum 1970 an das Staatstheater Darmstadt, wo er bis 1973 Schauspieldirektor und Stellvertretender Intendant war. Ab 1973 arbeitete Gerd Heinz seltener als Schauspieler, gleichzeitig als Hausregisseur am Thalia Theater Hamburg (Boy Gobert). Gastinszenierungen führten ihn ans Theater Bonn, zu den Hersfelder Festspielen, ans Wiener Burgtheater und ans Wiener Volkstheater. Gelegentliche Arbeiten am Musiktheater (Krefeld, Hamburg, Zürich). Ab 1978 inszenierte er regelmäßig am Züricher Schauspielhaus, wo er 1980 bis 1982 Hausregisseur, 1982 bis 1989 Intendant war.

 

Um 1989 erfolgte eine starke Hinwendung zum Musiktheater mit Arbeiten in Darmstadt, Düsseldorf, Hannover, Essen, Dresden, Madrid und Bern. Neben der zentralen Stellung, die dabei Werke Mozarts und Händels einnehmen, ist die Auseinandersetzung mit der Moderne vorherrschend: Weit mehr als die Hälfte aller Arbeiten fürs Musiktheater beschäftigen sich mit Stücken der klassischen oder der jüngsten Moderne.

 

Von 1993 bis 1997 wirkte Gerd Heinz als Leitender Regisseur des Musiktheaters und Mitglied der Operndirektion an den Städtischen Bühnen Freiburg. Von 1997 bis 2008 hatte er eine Professur an der dortigen Hochschule für Musik inne; seit 2009 ist er wieder freier Regisseur für Musiktheater und Schauspiel. Zu den jüngeren Arbeiten gehören Strauss' „Die schweigsame Frau“ an der Oper Chemnitz, „Tartuffe“ am Ernst Deutsch Theater Hamburg sowie die Projekte „Dialog und Moral“ (szenische Lesung) und „Der Schrei der Engel“.