JUNGES SCHAUSPIEL DES LANDESTHEATERS EISENACH
VON WILLIAM SHAKESPEARE
AUS DEM ENGLISCHEN VON WERNER BUHSS
Alles beginnt als Macbeth nach gewonnener Schlacht für Schottland auf die „Schicksalsschwestern“ trifft. Sie sagen ihm voraus, er werde zum König aufsteigen.“Ich wage alles, was aus einem Menschen einen Mann macht, wer mehr wagt, ist kein Mensch.“ sagt er zu seiner Lady, die ihn drängt, die Gunst der Stunde zu nutzen. Kurz darauf will er keine „Memme“ sein, gibt sich seiner Sehnsucht hin und begeht Mord am König, um sich selbst die Krone aufzusetzen. Konventionen von Macht, Stärke und Konkurrenzkampf bestimmen Macbeth und seine Frau und führen Schottland in eine düstere Zeit mit immer mehr mörderischem Handeln – so wird Ohnmacht zum Gesetz des Staats.
Eine Tragödie aus Machtkalkül und Gier beschreibt Shakespeare in diesem Stück und trifft damit einen ewigen Kern gesellschaftlicher Auseinandersetzungen: Wo kippt der Machtanspruch zur Tyrannei? Die Hexen / Schicksalsschwestern sind Verführerinnen und Beobachterinnen der Tragödie. Aber bietet nicht ihr spielerischer Blick auf die Geschehnisse auch eine emanzipatorische Perspektive? Von ihrem Standpunkt aus entsteht eine Parabel, die die Tragödie für uns als permanenten Raum von Möglichkeiten beschreibt, sich anders zu entscheiden – anders zu handeln, als es schicksalhafte Konventionen vorgeben.
14+
10.02.2024
Großes Haus
THEATERPÄDAGOGISCHES BEGLEITMATERIAL ZUR VOR- & NACHBEREITUNG